SCHEMATHERAPIE
„MASTERING OTHERS IS STRENGTH. MASTERING YOURSELF IS TRUE POWER!“
LAO TZU
Die Schematherapie geht davon aus, dass durch emotional bedeutsame, intensive oder wiederholte Erlebnisse, Gefühls-und Verhaltensschemata entstehen. Auf biologischer Ebene sind bei prägenden Erlebnissen im Gehirn ein bestimmtes Muster an Nervenzellen gleichzeitig aktiv. Je emotional bedeutsamer ein Erlebnis für den Menschen ist, desto besser werden die Nervenzellen miteinander verbunden. Dies führt dazu, dass beim späteren Eintreffen eines ähnlichen Reizes dieser Zellverband bereit ist, schneller und leichter aktiviert zu werden. Aus einem vorübergehenden Erlebnis ist somit eine körperliche Struktur geworden, die unser weiteres Erleben und Verhalten in die angelegten Bahnen lenken möchte.
Diese verhaltenssteuernden inneren Strukturen nennt man Schemata. Kurz gesagt sind Schemata auch die Erklärung warum Person A in einer Situation völlig anders handelt und fühlt, als Person B.
Ähnlich einer Klingel: Natürlich klingelt es nur, wenn jemand auf den Klingelknopf drückt. Aber ohne einen funktionierenden Klingelknopf, mit den entsprechenden Leitungen einschließlich der Glocke würde es nicht klingeln.
In der Schematherapie geht es dann darum, zwischen den Auslösern und unseren inneren Voraussetzungen, welche die Reaktionen (das Klingeln) wesentlich mit beeinflussen zu unterscheiden. Die Schematherapie richtet dabei den Blick nach innen und beschäftigt sich mit den inneren Voraussetzungen, den genannten Schemata, um diese kennenzulernen, bewusst zu machen, möglicherweise zu verstehen wie diese entstanden sind, um sich dann aus automatisierten alten Erlebnisweisen zu befreien und neue Reaktionen einzuüben (vgl. Roediger, E., 2015).